Das Letzte Kita Jahr vor der Schule
Der Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule
Der erste Schultag ist für Kinder und Eltern ein
einmaliges Ereignis – Erzieherinnen und Grundschullehrer/innen dagegen
erleben ihn jährlich aufs Neue.
Im letzten Kita – Jahr wird die
Vorbereitung der Kinder auf die Schule zum Hauptthema aller Beteiligter:
der Eltern, der Erzieherinnen und der Kinder.
Es gibt ein
gemeinsames Interesse: Jedes Kind soll einen erfolgreichen Start in den
neuen Lebensabschnitt haben und sich darauf optimal vorbereiten können.
Am Besten gelingt das in einer funktionierenden Erziehungspartnerschaft von Eltern und Erzieherinnen.
Bei
uns beginnt die Schulvorbereitung nicht erst im letzten Kita – Jahr
sondern vom ersten Tag an. Das Spielen ist die wichtigste Lernform für
Kinder. So erlangen sie auch ihre Schulfähigkeit.
In ihrem letzten
Kita – Jahr wollen wir die Kinder mit der Schul – AG noch einmal in
besonderer Weise herausfordern, sie ermutigen und ihnen zum Teil auch
neue Anreize bieten.
Allzu leicht greift der Erwachsene korrigierend
in Aktivitäten der Kinder ein, räumt ihnen Schwierigkeiten aus dem Weg
oder gibt Antworten auf (noch) nicht gestellte Fragen. Hier liegt die
Herausforderung an die Eltern und die Erzieherinnen: All das, was sie
den Kindern abnehmen, können sie nicht selbst tun und was nicht ihre
eigene Leistung ist, wird die Kinder nicht voran bringen.
Wir
verstehen unsere Kindertagesstätte als einen Ort, an dem Kinder ihre
eigenen Lösungswege gehen und Fehler machen dürfen. Sie brauchen
Erwachsene, die ihre Entdeckungen und Erklärungen ernst nehmen.
In
der Schul AG findet eine intensive Auseinandersetzung der Kinder mit dem
Thema „Schule“ statt, die den Kindern einen einfachen Übergang
ermöglicht.
Vor dem Übergang eines Kindes von der Kita in die
Grundschule beschäftigen sich Erzieherinnen, Eltern, Lehrkräfte und
natürlich die Kinder selbst damit, was wohl nötig sein wird, damit das Leben und Lernen dort möglichst gut gelingt.
Was bedeutet das nun für die Praxis in unserer Kindertagesstätte?
Im letzten Kita – Jahr treffen sich kontinuierlich die zukünftigen Schulkinder in einer „Schul AG“.
Handlungsschritte der Schul AG sind :
Für die Eltern:
Elterninformationsnachmittag
Die Eltern
werden über die Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit im letzten Kita –
Jahr und ihre Mitwirkungsmöglichkeiten informiert.
Elternabend
Damit Eltern das Thema Schule
mit anderen, neuen Inhalten füllen können, bieten wir im ersten Kita –
Halbjahr einen Elternabend für die Eltern der Vorschulkinder an. Ein/e
Lehrer/in stellt den Tagesablauf einer 1. Klasse vor und steht für
Fragen der Eltern zur Verfügung.
Elterngespräche
Im Laufe der Kindergartenzeit finden Entwicklungsgespräche statt, im letzten Kita-Jahr mit starken Augenmerk auf die Schulfähigkeit.
Hier werden entwicklungs-unterstützende Maßnahmen im Elternhaus und in der Kindertagesstätte gemeinsam geplant.
Für die Kinder:
Hospitation der Erstklässler
Ein
fester Bestandteil im letzten Kita- Jahr ist der Besuch einiger Kinder
der vorherigen Schul- AG, der jetzigen Erstklässler. Die jetzigen
Erstklässer erzählen von ihren Erfahrungen, zeigen ihre Schulbücher und
Hefte und können ihre ersten Lese-, Schreib- und Rechenerfolge stolz
präsentieren. Hier entsteht ein wichtiges Gespräch zwischen Kindern,
denn schließlich können einem Erwachsene ja viel erzählen.
Hospitation in der Grundschule
Die Schul -AG Gruppe besucht den Unterricht des ersten Schuljahres.
Hier
erleben Sie unmittelbar eine Schulsituation. Die Kinder bekommen einen
kleinen Einblick vom Unterricht. Auch das Frühstück auf dem Pausenhof
der Schule ist immer wieder eine Erfahrung wert. Außerdem sind ein
Austausch mit Schülern und Lehrern möglich, sowie das Kennenlernen des
Schulgebäudes durch die mehrmaligen Besuche.
Der Weg zur Schule……….. , ist nicht schwer!
Hier
ist nicht nur das Ziel, die Schule, von Bedeutung, sondern auch der Weg
dorthin. Worauf müssen wir achten und was gibt es alles zu entdecken?
Im Vorfeld werden mit den Kindern die Verkehrsregeln, Verkehrsschilder, das Verhalten im Straßenverkehr besprochen.
Verkehrserziehung mit der Polizei
Ein Polizist begleitet die Kinder der Schul- AG an Nachmittagen in unserer Kita.
Inhalt
ist hier theoretische und praktische Wissensvermittlung zum Thema „Wie
verhalte ich mich im Straßenverkehr“. Prävention zu den Themenfeldern
„Geh nicht mit einem Fremden mit“, „Wo kann ich mir Hilfe holen?“, aber
auch Wahrnehmungsspiele kommen hier zum Einsatz.
Besuch der zukünftigen Lehrerinnen in der Kita
In Form eines Spielnachmittags und einer Rallye durch die Kita zeigen die Kinder den Lehrer/innen was sie schon können und wo ihre Spiel- und Lernorte sind.In einer abschließenden Fragerunde können die Kinder den zukünftigen Lehrer/innenalle ihre Fragen stellen, die in der Schul AG noch nicht beantwortet werden konnten.
Pädagogische Landschaft Herdorf
Zusammen
mit allen Kindergärten und der Grundschule wird ein Projekt geplant und
umgesetzt. Dies wird im Rahmen des Förderprogramms von Rheinland Pfalz
„Zukunftschance Kinder – Bildung von Anfang an“ gefördert. Hier einige
Beispiele der vergangenen Jahre: Naturwissenschaftliches Projekt mit
Besuch der Kinderuni in Siegen, Bewegungsprojekt mit der DJK Herdorf und
Abenteuerpädagogen/innen der Realschule plus, Zauberwerkstatt.
Abschiedsfeier in der Gruppe
Die Kinder gestalten die interne Abschiedsfeier nach ihren Wünschen und Vorstellungen.
Abschlussveranstaltung
Die Erzieherinnen überraschen die Kinder mit einer Aktion oder einem Ausflug.
Spuren hinterlassen – Ein Geschenk zur Erinnerung
Die
zukünftigen Schulkinder möchten ein Andenken zurücklassen. Damit die
Gruppe sich an sie erinnert, gestalten sie ein Abschiedsgeschenk. Dieses
wird im Kreis, am Tag der Verabschiedung, überreicht.
Übernachtung
Die Übernachtung in der Kita ist ein fester Bestandteil im letzten Kita – Jahr, also der
Schul- AG. In Gesprächen mit den Kindern filtert sich heraus, was ihnen wichtig ist.
Die Übernachtung endet mit einem gemeinsamen Frühstück.
Fazit
Kinder lernen für ihr gegenwärtiges und
zukünftiges Leben auch dann etwas, wenn sie keine Mal- oder Bastelarbeit
vorlegen, wenn sie nicht an einer Gruppenaktivität teilnehmen, sondern
sich für etwas anderes entschieden haben. Kein Kind verbringt den Tag
schließlich mit Nichtstun. Aber es kommt darauf an, was es tun kann, wie intensiv und mit welcher Sicherheit das Kind Unterstützung und Begleitung von Seiten der Eltern und den Erzieherinnen erhält.
Wir
können und wollen Ihnen nicht einreden, dass unser Konzept gut ist.
Durch die lange sehr gute Zusammenarbeit mit der Grundschule und durch
den damit verbundenen regen Austausch glauben wir uns aber auf einem
guten Weg.
Sie dürfen sich ihre eigene Meinung bilden…